Page 71 - Mitteilungen-Geschichtsverein Erfurt Heft 22
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Zum Erfurter Geleit in Mittelalter und früher Neuzeit
GT 12 [1540 – vor 1560] ThHStA Weimar, Fstm. Weimar B Nr. 23422 (alte Sign.: EGA Reg. Cc
S. 270 B. II Erfurt 1).
Papierheft, 21 x 17 cm. Pappeinband, auf dem Deckel (wiederholt Bl.
1r): Die glaitz-taffel und anderer bericht in (im) glait Erffurtt. 32 Bll., foli- iert Bl. 1-31, Bl. 32 leer. – Nach Repertorium EGA Reg. Cc S. 270: Abschrift 1. Hälfte 16. Jh. Breite, ausladende Kursive mit stark individuellen Zügen. Teilweise Formen, die noch in 1. Hälfte 16. Jh. weisen – wie a ohne Häk- chen zum Schaft, e mit geschlossenem Bogen an schrägem Schaft, „run- des r“; daneben jüngere Formen, die seit Mitte 16. Jh. aufkommen – wie k mit oberem großen, geschlossenem Bogen, zweischäftiges r, Schluss-s oder stark schräggestelltes L mit Schlinge am Schaft und schrägem Fußstrich. Großbuchstaben teilweise vergrößerte Kleinbuchstaben, teilweise Fraktur, Überschriften in vergrößerter Textschrift. Wohl Mitte 16. Jh. geschrieben. Römische Zahlen.
Inhalt: Bl. 1r: Titelbl., Bl. 2r: Hartung Cammermeisters Vorlage, Bl. 3r–9r: zur Entstehung und 16 Allg. Bestimmungen; Bl. 9v–14r: Liste der Tore; Bl. 14v–15r: Viehgeleit; Bl. 15v–31r; Bl. 31r/v: Schlussvermerke.
Wegen der Änderung des Wagenschmiere-Tarifes nicht vor 1540 sowie wegen der Frammersbacher Fuhrleute mit dem festen Satz von 1⁄2 Gulden vor 1560, also um die Mitte 16. Jh. angelegt; dem entspricht die Schrift.
Da sich die Allgemeinen Bestimmungen und die Torliste mit den Viehmärkten von dem üblichen Text der Geleitstafel unterscheiden, wer- den sie im Wortlaut abgedruckt, unten S. 100–105.
GT 13 [1540 – vor 1560] ThHStA Weimar, EGA Reg. Cc Nr. 724 (alte Sign.: EGA Reg. Cc S. 270
B. II Erfurt 3).
Papierheft, 34,5 x 21,5 cm. Pappeinband, darauf außen: Glaits-Taffell
in Erfurdt, von jüngerer Hand: Aus dem fürst(lich) Sächß(ischen) Com- mun-Archiv zu Weimar. 10 Bll., davon 9 beschrieben und foliiert. – Kanz- leischrift Mitte 16. Jh., Überschriften in vergrößerter Textschrift. Römische Zahlen.
Inhalt: ähnlich GT 6 und GT 7, ohne Hinweis auf Hartung Cammer- meister, aber zur Entstehung (Bl. 2r), ohne Geleitsbrief. Am Schluss (Bl. 9v): Änderung des Wagenschmiere-Tarifs; Claus Hildebrandt und die gro- ßen gedeckten polnischen Wagen, die Frammersbacher Fuhrleute „über Jahr“ und „im Gedinge“ unter Freidank und Hans von Willrode.
Ab 1540, vor 1560 angelegt, vgl. zu GT 12.
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