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HUANG DI NEI JING LING SHU – KAPITEL 9
Wenn ein ungehobelter Praktiker keine entsprechende Untersuchung durchführt, dann sagt man, er „hat einen Körper gefällt“.
Die körperliche Erscheinung ist kraftlos und es schmelzen Hirn und Knochenmark,
die Jin- und Ye-Flüssigkeiten durchlaufen keine Veränderung, und die [nährenden Wirkungen der] Fünf Esswaren verbleiben ungenutzt.
Das heißt: „die Qi verlieren“.
太陽之脈,其終也。
戴眼,反折,瘈瘲,其色白,
Das Ende [einer Bewegung] in den Groß-Yang-Gefäßen [zeigt sich wie folgt].36
Die Augen sind starr nach oben gerichtet. Der Oberkörper ist nach hin- ten gebogen. Krämpfe und Erschlaffen [lösen sich ab]. Die Färbung ist weiß.
絕皮乃絕汗,
絕汗則終矣。
[Der Fluss in] der Haut ist unterbrochen, und es kommt zu stoßweisem Schwitzen.
Wenn das stoßweise Schwitzen einsetzt, dann ist das das Ende.37
少陽終者,
耳聾,百節盡縱,目系絕,
目系絕,一日半則死矣。
其死也,色青白,乃死。
36 Beginnend mit 太陽之脈,其終也 tai yang zhi mai, qi zong ye bis zum Ende die- ses Kapitels ist der Text weitgehend identisch mit entsprechenden Passagen in SW 16. JYJ hat 太陽脈絕,其終也 tai yang mai jue, qi zong ye, „wenn die Groß-Yang- Gefäß[-Bewegung] unterbrochen ist, das ist das Ende.“
37 SW 16 hat an Stelle dieser zehn Schriftzeichen lediglich die Aussage: 絕汗乃出, 出 则死矣, jue han nai chu, chu ze si yi, „dann fließt stoßweise Schweiß aus. Wenn er ausgeflossen ist, tritt der Tod ein.“ WB: „絕汗 jue han bedeutet: Der Schweiß tritt stoßweise aus. Wie Perlen; er fließt nicht. Nach dem Ausbruch ist [die Haut] wie- der trocken.“ NJZYXY: „Der Schweiß klebt an der Haut und fließt nicht. Er ist das Anzeichen des nahen Todes. Daher heißt er 絕汗 jue han, ‚der Schweiß des unterbro- chenen [Lebens]‘.“
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