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HUANG DI NEI JING LING SHU – KAPITEL 9
Wenn sie in den Knochen ist, beschütze man die Knochen. Wenn sie in den Sehnen ist, beschütze man die Sehnen.
補須
一方實,深取之,
稀按其痏,以極出其邪氣。
一方虛,淺刺之,以養其脈,
疾按其痏,無使邪氣得入。
邪氣來也緊而疾,
穀氣來也徐而和。
Wenn30 man [das Nadeln] auf eine Fülle richtet, [führt man die Nadel] in die Tiefe, um [die üblen Qi] zu entfernen.
Dort, wo man die Nadel eingestochen hat, übe man ein wenig Druck aus, damit die üblen Qi vollständig herauskommen.
Wenn man [das Nadeln] auf eine Leere richtet, [führt man die Nadel nur] oberflächlich ein, um so die Gefäß[-Qi] zu nähren.
Rasch übe man einen Druck auf die Einstichstelle aus, um zu verhin- dern, dass auch üble Qi mit hineingelangen.
Ob üble Qi gekommen sind, [das erkennt man daran, dass die Qi] sich in Anspannung befinden und schnell fließen.
Ob Getreide-Qi angekommen sind, [das erkennt man daran, dass die Qi] langsam und harmonisch fließen.
脈實者深刺之,以泄其氣;
脈虛者淺刺之,使精氣無寫出,
以養其脈,獨出其邪氣。
Bei einer Fülle in den Gefäßen steche man sie in der Tiefe, um so die Qi abzuleiten.
Bei einer Leere in den Gefäßen steche man oberflächlich, um zu verhin- dern, dass auch die Essenz-Qi ausfließen.
Somit nährt man die Gefäße und lässt allein die üblen Qi herauskom- men.
30 HBYXY: „Die beiden Schriftzeichen 補須 bu xu („für das Auffüllen ist erforderlich ...“) fügen sich nicht in den folgenden Text; entweder fehlt hier etwas oder es ist eine fehlerhafte, spätere Ergänzung.“ Sie sind in der Übersetzung nicht berücksichtigt.
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