Page 17 - StadtAN Ausstellungskatalog Der Erste Weltkrieg
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Weltkrieg vgl. Martin Kronenberg: Die Bedeu- tung der Schule für die „Heimatfront“ im Ersten Weltkrieg. Sammlungen, Hilfsdienste, Feiern und Nagelungen im Deutschen Reich, Mün- chen 2010, S. 5–18. Auch wenn dort die Ver- hältnisse in Preußen im Vordergrund stehen, dürfte das schulpolitische Klima in Bayern sich davon nicht grundlegend unterschieden haben. Kronenberg weist zu Recht darauf hin, dass das Thema „Schule im Ersten Weltkrieg“ noch nicht hinreichend wissenschaftlich bearbeitet ist. So spart insbesondere Max Liedtke (Hg.): Hand- buch der Geschichte des Bayerischen Bildungs- wesens, Bd. 2: Geschichte der Schule in Bayern. Von 1800 bis 1918, Bad Heilbrunn (Obb.) 1993, das Thema weitgehend aus. Die nachfolgende Darstellung fußt also v. a. auf archivalischen Quellen im StAN sowie in den StadtAen Nürn- berg, Fürth, Erlangen und Schwabach.
4 So wurde in einer Ministerialentschließung, Schulbefreiungen an den Volkshaupt- und Volks- fortbildungsschulen betreffend, v. 12.2.1915 verfügt, dass in diesen beiden Schulen die vor- geschriebenen Prüfungen vorgezogen werden sollen, um Ersatz für zum Kriegsdienst einge- zogene landwirtschaftliche Arbeitskräfte zu schaffen. Schulpflichtige dieser Schulen konn- ten für die Feld- und Gartenarbeit vom Schul- besuch befreit werden. Gegebenenfalls war auch eine gänzliche Aussetzung des Unterrichts möglich (vgl. Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten im Königreich Bayern 1915, S. 77–79). Erst am 16.3.1917 wurden in eine ähnliche ministerielle Bekanntmachung die Schüler der höheren Bildungsanstalten aus- drücklich einbezogen (vgl. Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten im König- reich Bayern 1917, S. 47–56).
5 Absolventen der höheren Bildungsanstalten hat- ten die Möglichkeit, eine verkürzte Wehrpflicht als „Einjährig-Freiwillige“ abzuleisten, mit der Aussicht, anschließend in der Landwehr oder der Reserve zum Offizier aufzusteigen.
6 StadtAFÜ, Z 34 1907/20: Jahresbericht der Städ- tischen Handelsschule für Mädchen, Bericht über das Schuljahr 1914/15, S. 35.
7 StadtAE Jahresberichte der K. Bayer. Real- schule 1917/18 und 1916/17.
8 StAN, Regierung v. Mittelfranken, Kammer des Innern, Abg. 1932, Titel XIII, lfd. Nr. 1895, Bd. V.
9 StadtAN AvPer 227: Jahresbericht über das Königliche Alte Gymnasium in Nürnberg für das Schuljahr 1914/15.
10 StadtAN AvPer 213: Jahresbericht der Städti- schen Höheren Mädchenschule 1914/15, S. 27.
11 StadtAN AvPer 213: Jahresbericht der Städti- schen Höheren Mädchenschule 1914/15, S. 35. Rückgänge bei Schulgeld wurden ebenfalls bei der Handwerkerschule für Holzindustrie in Fürth registriert; hinzu kamen Einnahmerück- gänge, weil nicht mehr in erforderlichem Maße Fremdaufträge an der Schule ausgeführt wer- den konnten. Sie war daher auf staatliche Son- derzuschüsse angewiesen (StAN, Regierung v. Mittelfranken, Kammer des Innern, Abg. 1932, Titel XIIIa, lfd. Nr. 36, Bd. IV). Das als Privat- schule ausschließlich auf Schulgeld angewiesene Nürnberger Institut Lohmann hatte neben den Problemen bei der Beschaffung von Lebensmit- teln für den Hauswirtschaftsunterricht und von Heizmaterial ab dem Schuljahr 1916/17 zusätz- lich mit erheblichen wirtschaftlichen Schwie- rigkeiten zu kämpfen (StAN, Regierung v. Mittelfranken, Kammer des Innern, Abg. 1932, Titel XIII, lfd. Nr. 1895, Bd. V).
12 StadtAN AvPer 227: Jahresbericht über das Königliche Alte Gymnasium in Nürnberg für das Schuljahr 1915/16, S. 26.
13 StadtAFÜ, Z 33 1909/10–1920: Jahresbericht über die K. Bayer. Realschule mit Handels- Abteilung für das 82. Schuljahr 1914/15, S. 39.
14 StadtAE 563.A.1634.
15 StadtAFÜ, Z 34 1907/20: Jahresbericht der
Städtischen Handelsschule für Mädchen, Bericht über das Schuljahr 1914/15, S. 35, und ebd., Bericht über das Schuljahr 1917/18, S. 34 f.
16 StadtAN AvPer 213: Jahresbericht der Städti- schen Höheren Mädchenschule für das Schul- jahr 1916/17, S. 28.
17 StAN, Regierung v. Mittelfranken, Kammer des Innern, Abg. 1932, Titel XIII, lfd. Nr. 1895, Bd. VI.
18 StadtASC IV.2.395.
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