Page 13 - StadtAN Ausstellungskatalog Der Erste Weltkrieg
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nung ja, aber auch Sorge um die an der Front stehenden Mitschüler.
Wenn sich beispielsweise 1914 von 234 Schülern des Humanistischen Gymnasiums Fürth 24 Schüler aus der sechsten, siebten, achten und neunten Klasse freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatten und bis Ende des Schuljahrs alle 18 Abiturienten einge- rückt waren, so mag man dies noch der zu Kriegsbeginn herrschenden allgemeinen Begeisterung zuschreiben. Aber noch zu Ostern 1917 musste in der gleichen Schule die neunte Klasse geschlossen werden, zu Pfingsten die achte Klasse, die siebte Klasse hatte zu Schuljahresende noch 14 von 30 Schülern.43
Um das Fortkommen der Jugendlichen, die sich im Kriegs- oder im Arbeitseinsatz befan- den, an Schule oder Universität nicht über Gebühr zu behindern, wurden Notprüfun- gen zur Erreichung des Klassenziels oder einer Abschlussprüfung organisiert.44 Da anzunehmen ist, dass mit diesen Prüfungen den Schülerinnen und Schülern, denen ja nur reduzierter Unterricht zuteil geworden war, nichts in den Weg gelegt werden sollte, kann
man davon ausgehen, dass auch hierdurch eine zwar nicht formale, inhaltlich aber teils deutliche Verschlechterung der Qualifikation einherging.
Treffen von Schülern des Humanistischen Gymna- siums in Fürth, Foto Otto Bischoff, 1915. (StadtAFÜ, NL Hermann Glockner)
Das Schulgebäude der Fürther Realschule mit Han- dels-Abteilung, Foto, unda- tiert. (StadtAFÜ, A 3512)
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