Page 13 - ASV Broschur 150 Jahre
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Teilnahme am Turnfest 1920
Ein Spielfeld bei der Kraußenmühle – Turnhalle und Leichtathletik unter den Linden
1918 – 1939
Der erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 lichtete zwar die Reihen der Turner, nach seinem ruhmlosen Ende nahm der Verein den Turnbetrieb aber gleich wieder auf. Und noch im Jahre 1919 begann man mit dem Fußballspiel. Die Kirchengemeinde stellte draußen zwischen der Kraußenmühle (Unteralbacher Müh- le) und Ebersbach das Gelände für das Spielfeld zur Verfügung. Dessen Neigung war so ausgeprägt, dass der Ball wegrollte, wenn er zum Abstoß auf den Bo- den gesetzt wurde. Damals besaß man allenfalls zwei Paar Schuhe. Die fußballbegeisterten jungen Männer empfanden die Werktagschuhe aus grobem Oberle- der und mit steifen Sohlen als zu schwer und un- elastisch. Sie trainierten und spielten daher in ihrem zweiten Paar, den Sonntagsschuhen.
6 Ausführlicher in dem Buch wie unter Fußnote 1 Seite 66 f
Die erste Wilhelmsdorfer Fußballmannschaft (dunkle Tri- kots mit weißem Kragen).
Unvorstellbar sind die Belastungen, denen im Jahrzehnt nach dem ersten Weltkrieg die deutsche Bevölkerung ausgesetzt war6. Im Turnverein Wilhelmsdorf wirkte trotzdem der Wahlspruch „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“ des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn fort. Der Wunsch nach einer Turnhalle wurde drängender. Im ganzen Landkreis mit seinen mehr als dreißig Kom- munen gab es nur eine einzige, die in der Kreisstadt Neustadt an der Aisch. Sie hatte die Kreisstadt gebaut, wozu sich die Gemeinde Wilhelmsdorf jedoch nicht in der Lage sah. Sie stellte aber den Bauplatz neben dem Turngelände zur Verfügung. Das Bauholz spendeten Waldbesitzer, örtliche Handwerksmeister berechneten nur den Materialpreis und viele Arbeiten verrichteten die Mitglieder am Feierabend und am Wochenende. Sie gaben selbst Geldspenden und sammelten welche in der weiten Umgebung. 1933 wurde Richtfest gefeiert.
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