Page 12 - ASV Broschur 150 Jahre
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auf den Hutwasen (heute ein Teil des Sportgeländes). Ressentiments begegnete, lässt sich aus den Worten Dort waren gerade parkähnlich Lindenbäume ange- erahnen, die der Vorstand bei der Weihe einer neuen pflanzt worden. Die Turngeräte konnten im Schieß- Fahne im Jahre 1902 in Gedichtform vortrug5:
haus des Schützenvereins untergebracht werden. Die
alte Fahne war restauriert worden. Dass damals die Sportbewegung generell und auch im Dorf großen
Urkunde für einen Turner des TV Frauenaurach, ausge- stellt beim Preis-Turnen des Turnvereins Wilhelmsdorf am 2.August 1896
5 Zitat aus der Festrede, vgl. das Buch wie unter Fußnote 1 Seite 103
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„Wir stehen fest, wir halten aus, bei Sturmes- und bei Wetterbraus. Der ist in einem falschen Wahn, der glaubt er bringt uns aus der Bahn. Heil unsrer Fahne jederzeit, so sprechen Hohn wir jedem Neid. Der uns bei unsrer Ehr anficht, Verachtung ihm, er ist ein Wicht. Der kennt nicht unsre Turnerbrust. Der kämpfet stets mit Lieb und Lust, der kämpfet für ein höheres Ziel, die Thoren nennens Kinderspiel. Nur treu be- wahret stets den Spruch: Frisch, fromm, froh, frei, das ist genug. Und fort gewirkt und fort ge- schafft, denn unsre Übung stählt die Kraft.“
Und dann enthüllte er die Fahne mit den hehren Worten:
„... Möge sie stets vorangehen bei Freud und Leit (Leid), stets das Simbol (Symbol) der Ei- nigkeit und Zusammengehörigkeit sein.“
Die Turner aus Wilhelmsdorf erzielten trotz der dürf- tigen Übungsbedingungen hervorragende Ergebnis- se. An ihren wenigen Gerätschaften – Reck, Barren und Pferd – trainierten sie im Freien; bei schlechtem Wetter fielen die Übungsstunden aus. Mit einer guss- eisernen Hantel stärkten sie ihre Kraft. Immer noch gab es nur wenige Sportvereine, anfangs in der nä- heren Umgebung in Herzogenaurach, Langenzenn, Neustadt und Burgbernheim, ab 1893 auch in Ems- kirchen. Von dort brachten die Wilhelmsdorfer bei Turnfesten viele Siegerkränze mit heim, nicht selten zum Neid der Gastgeber.