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148 ULRICH RITZERFELD
Siegel Philipps von Falkenstein, 1263 September 13 Karl Friedrich Günther, Wappen der Dynasten StA Darmstadt, B 15 Nr. 7 (Vorlage und Aufnahme) von Minzenberg und Falkenstein, in: AHG 5
(1847), Tafelteil Nr. 7
am königlichen Hof nachzuweisen ist48. Sein Kontakt zur Reichsgewalt muss daher als ausgesprochen gut bezeichnet werden.
Inwieweit er jedoch im Einzelnen reichsrechtliche oder territorialpolitische Belan- ge vertreten hat, soll hier nicht entschieden werden, unverkennbar aber ist sein Er- folg beim Aufbau eigener herrschaftlicher Strukturen in der Wetterau. Zum Zeitpunkt der Abfassung der Langsdorfer Verträge im September 1263 hatte er gegenüber den um die Herrschaft Münzenberg konkurrierenden Familien bereits ein Übergewicht er- langt49, das er möglicherweise auch durch komplexe Baumaßnahmen dokumentier- te50. In den von ihm 1263 als Aussteller bekundeten Urkunden tituliert er als Ph. seni- or de Falkenstein imperialis aule camerarius51, Philippus de Valkenstein imperialis aule camerarius52 bzw. Philips von Falkenstein, kemmerer des keyserlichen sales53. Dabei verwendete er ein Siegel
48 thon, Studien (wie Anm. 37), S. 193 mit Einzelbelegen in Anm. 262.
49 löffler, Falkenstein (wie Anm. 37), Bd. 1, S. 146 ff. Vgl. den Beitrag von Christine reinle im vorlie-
genden Band.
50 Die Baumaßnahmen am sogenannten Falkensteiner Palas auf Burg Münzenberg werden unterschied-
lich datiert, sind aber bauhistorisch nicht eingehender untersucht: Während Bettina Jost, Burgruine Münzenberg. Adelsburg der Stauferzeit – bedeutende Höhenburg des 12. und 13. Jahrhunderts (Editi- on der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Broschüre 9), 2000, S. 8 und 29, die- se um 1260 datiert, favorisiert Horst Wolfgang Böhme, Die Herren von Falkenstein und ihre Burgen, in: ders., Otto Volk (Hrsg.), Burgen als Geschichtsquelle: 1. Marburger Mittelaltertagung der Arbeits- gruppe „Marburger Mittelalterzentrum“, 11./12.10.2002, Marburg 2003, S. 9–20, hier S. 12–15 mit Anm. 13, aus besitzrechtlichen Überlegungen die Zeit nach 1270/72. Vgl. die Farbabbildungen Nr. 9 f. im Anhang des vorliegenden Bandes.
51 Baur, Urkundenbuch Kloster Arnsburg (wie Anm. 41.), S. 64, Nr. 98.
52 Codex diplomaticus Nassoicus, bearb. von Wilhelm sauer, Bd. 1,2, Wiesbaden 1886, S. 437, Nr. 738.
53 Ebd., S. 439, Nr. 742.


































































































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