Page 43 - 14-0491_Cygnus_Antike_Klassiker-3_Inhalt_1.indd
P. 43
HUANG DI NEI JING LING SHU
In dem Regelwerk des Stechens heißt es: man steche keine bren- nende Hitze; man steche keinen tröpfelnden Schweiß.
Von einem kompetenten Praktiker wird, so lehrt die Lektüre des Ling shu, ein umfassendes Wissen verlangt.
9. Anmerkungen zu der Übersetzung
Die hier vorgelegte deutsche Übersetzung des Ling shu bietet den chinesischen Originaltext, eine vollständige deutsche Übersetzung, sowie solche Anmerkungen aus ausgewählter chinesischer Kom- mentarliteratur, die einem besseren Verständnis der Inhalte und zur Kenntlichmachung textlicher Varianten der Überlieferung dienen. Das Su wen und das Nan jing habe ich seinerzeit zunächst ins Eng- lische übersetzt und mit umfassendem Anmerkungsapparat, reicher Bibliographie und in dem zugehörigen Lexikon mit dem chinesischen Originaltext ausgestattet. Die deutsche Version des Su wen und des Nan jing musste daher allein noch die Übersetzung bieten, ohne Anmer- kungen, Literaturteil und Originaltext. Die nun vorliegende deutsche Version des Ling shu ist dagegen die Originalausgabe, für die es kein englisch-sprachiges Vorbild gibt.
Der chinesische Originaltext ist hier zeilen- und abschnittweise in die deutsche Übersetzung eingefügt. Die Kenntnis der chinesischen Spra- che nimmt auch unter den möglichen Lesern dieser Übersetzung zu, und nicht zuletzt deshalb habe ich die deutsche Version möglichst ge- nau nicht nur am Inhalt, sondern auch an der Syntax des Originaltexts ausgerichtet. Auf diese Weise ist eine höchstmögliche Transparenz ge- währleistet. Textsegmente, die von mir in der Übersetzung eingefügt wurden, sind mit eckigen Klammern [ xxx ] als solche gekennzeich- net. Gleichzeitig habe ich den chinesischen Text nicht als Fließtext wiedergegeben, sondern unter Berücksichtigung von Inhaltseinheiten und Reimstrukturen abgebildet. Viele Passagen sind im Chinesischen in Reimschemata von jeweils drei oder vier oder mehr Schriftzeichen abgefasst worden. Die Abbildung dieser Reime im Layout des Origi- naltexts zeigt mancherorts Brüche, Einschübe oder Auslassungen und lässt erkennen, aus welch unterschiedlichen ursprünglichen Texten der textus receptus des Ling shu zusammengesetzt wurde. Dort, wo bereits chinesische Kommentatoren oder auch ich selbst spätere, fehlerhaft ein- geschobene einzelne Schriftzeichen oder Kurze-Passen vermuten, sind diese im chinesischen Text mit einem Grauschleier unterlegt. Einschü- be, die man als spätere Kommentare deuten kann, sind in der deutschen
XLI