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HUANG DI NEI JING LING SHU – KAPITEL 10
ziehen nach unten entlang des Bauch-Inneren bis in die qi chong[-Öff- nung], wo sie sich [mit der geraden Linie] vereinen.
Sie ziehen weiter nach unten zu dem Hüftgelenk und erreichen die Vor- derseite des Oberschenkels.
Sie ziehen weiter nach unten in die Kniekappe und weiter nach unten entlang der äußeren Kante des Schienbeins.
Sie ziehen weiter abwärts in den Fußspann und dringen schließlich in den mittleren Zeh ein.
其支者,下廉三寸而別下入中趾外間;
其支者,別跗上,入大趾間出其端
Ihre Seitenäste biegen drei Zoll [unterhalb des Knies] ab und verlaufen getrennt bis in die Außenseite des mittleren Zehs.
Weitere Seitenlinien zweigen auf dem Fußspann ab, gehen in den Gro- ßen Zeh und kommen an dessen Spitze heraus.
是動則病洒洒振寒,
善呻,數欠,顏黑,
病至則惡人與火,
聞木聲則惕然而惊,
心欲動,獨閉戶塞牖而處。
甚則欲上高而歌,
棄衣而走,賁嚮腹脹,
是為骭厥。
Werden diese Gefäße erregt, dann zeigt sich die Krankheit in Zittern vor Kälte,
einer Tendenz zum Stöhnen, häufigem Gähnen. Die Färbung ist schwarz. Wenn die Krankheit auftritt, hat man eine Aversion gegen andere Men- schen und Feuer.
Hört man die Geräusche von Holz, dann wird man vorsichtig und schreckhaft.
Das Herz möchte springen. Man ist allein, schließt die Türen und Fens- ter und bleibt zu Hause.
In ernsten Fällen wünscht man, hoch hinauf zu steigen und zu singen. Man wirft die Kleider ab und rennt davon. In den Därmen entstehen Geräusche26 und der Bauch ist geschwollen.
26 HDNJZP: „賁嚮 ben xiang steht für 腸鳴 chang ming, ‚Darmgeräusche‘.“
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