Page 16 - ASV Broschur 150 Jahre
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Die Alliierten verboten den Turnvereinen jede Ak- tivität. Das Verbot betraf aber nicht den Sport im Allgemeinen. In Wilhelmsdorf behalf man sich, man gründete zur Umgehung des Verbotes einen Fuß- ballverein, den „FSV Wilhelmsdorf“. Das Spielfeld war schon im Jahre 1935 von dem Gelände der Kir- chengemeinde bei Ebersbach auf das gemeindliche Grundstück droben am „Brunner Wald“ verlegt wor- den. Besitzlose Familien hatten in Jahren der Kriegs- und Nachkriegszeit darauf Kartoffel angebaut. Im Jahre 1946 machten es die Anhänger des Fußball- sports mit Schaufeln, Rechen und Schubkarren wie- der bespielbar, nicht gerade zur Freude der immer noch hungernden Bevölkerung.
Mannschaft 1935 vor dem „unteren Tor“ des Spielfeldes am Brunner Wald
Als 1948 das Verbot für die Turnvereine wieder aufge- hoben wurde, waren viele Anhänger des Turnsports dem Fußballverein beigetreten. Es zeichnete sich zwischen beiden Vereinen ein ungutes, wenn nicht gar für die eine oder andere Seite ruinöses Konkur-
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rieren ab. Deshalb trafen sich deren Verantwortliche am 29. Januar 1949 im Berggasthof Ell, um beide Vereine wieder zu vereinigen. Die im Vorfeld immer heftiger gewordenen Scharmützel hatten schon das ganze Dorf in Spannung versetzt. So viel Zündstoff hatte sich angesammelt, dass erst nach Mitternacht ein Ergebnis zwischen Turnern und Fußballern zu- stande kam. Lange war vor allem der Vereinsname umstritten. Mit „Allgemeiner Sportverein 1861 Wil- helmsdorf “ fand man den Kompromiss.
Das ehemalige Gasthaus Ell
Weil die Mobilität der jungen Generation und die Freizeit- sowie die Unterhaltungsangebote in der Nachkriegszeit sehr beschränkt waren, nahmen die Kinder, die heranwachsende Jugend und die jun- gen Erwachsenen das gesamte Sportangebot des ASV gerne an. Der Turnbezirk Mittelfranken des Deutschen Turnerbundes bescheinigte dem ASV Wilhelmsdorf für die Arbeit mit Kindern ein „Sehr Gut“. Die Turner und die Leichtathleten nahmen an vielen, auch mehrtägigen Turn- und Sportfesten teil. Herausragende Erlebnisse waren die Bergturnfeste in Burgbernheim, das Deutsche Turnfest im Jah-